Knieschmerzen erkennen und so kannst Du Dir helfen

Knieschmerzen jagen vielen Menschen Schrecken ein. Dabei sind sie meist einfach zu beheben, wenn Du sie frühzeitig erkennst und angefängst. Hilfe bringen regelmäßiges Üben und Du Dein gesamtes Training bei Bedarf anpasst. Auch hier gilt wieder eine ganzheitliche Betrachtung und die ersten Körpersignale achtsam wahrnehmen.
Knieschmerzen

Knieschmerzen solltest Du beachten! Mit den richtigen Übungen kannst Du sie beheben, denn meist sind nicht Deiner Körperstatik entsprechende Bewegungsabläufe oder Überlastungen dafür verantwortlich. Werde bei den ersten Signalen aktiv, um schlimmeres wie Arthrose oder Meniskenprobleme zu verhindern.

Vor einigen Jahren hatte ich starke Knieschmerzen. Im Urlaub auf Madeira waren wir jeden Tag intensiv gewandert. Nach ein paar Tagen konnte ich nicht mehr bergab laufen, zwei Tage später ging im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr.

Knieschmerzen – leider selbst erlebt

Ich hatte Angst, dass ich Arthrose oder etwas anderes Schlimmes hatte und rief meinen Heilpraktiker an. Eine einfache Aussage: ich war mit Mitte 40 einfach zu jung für Arthrose. Ich hielt ihn für verrückt. Aber er hatte Recht, wie sich später herausstellen sollte.

Trotzdem hörte ichauf ihn und rollte sogar täglich mehrmals mein IT-Band. Richtig heißt es Iliotibiales Band, das an der Außenseite des Oberschenkels verläuft, schnell verkürzt und bei Fehlbelastung am Kniegelenk reiben kann. Ich hatte nur die kleine Fußrolle mit, die mir jedes Mal Schmerzen und Tränen in die Augen brachte. Wenn Du die Übung selbst kennst, weißt Du vielleicht, wie es sich mit einer so schmalen Rolle anfühlen kann. Trotzdem, nach 2 Tagen konnte ich fast schmerzfrei wieder bergab laufen und die restlichen Urlaubstage mit Wandern waren gerettet!

Corona und Lockdown führen zu Kniebeschwerden

Jetzt erlebe ich Ähnliches aus der beobachtenden Trainerperspektive. Seit ein paar Monaten häufen sich die Anfragen und Termine für Knieprobleme.

Leider bin ich mit dieser Beobachtung nicht alleine, wie ich in Gesprächen mit Kollegen aus Training und Therapie feststellen musste.

Gleiche Bewegung kann zur Überlastung werden

Meine Erklärung ist, dass viele Menschen seit dem ersten Lockdown einfach mehr zu Fuß unterwegs sind. Mehr Menschen gehen spazieren, wandern, viele Menschen haben sich sogar einen Hund zugelegt. Andere sind mit einem Lauftraining oder Nordic Walking gestartet oder haben ihr Laufpensum einfach intensiviert.

Besonders bei Nordic Walking wie auch beim Laufen, wird in der Regel die Ferse zuerst abgesetzt. So wirkt der starke Aufprallstoß ungedämpft in das Knie. Autsch! Eine Zeit lang mag das gut gehen. Mit dem nun verstärkten Laufen und Gehen ist bei vielen Knien eine Belastungsgrenze erreicht. Es beginnt zu schmerzen.

Natürlich bin ich begeistert, dass Menschen sich mehr bewegen.

Nordic Walking kann schaden

Trotzdem rate ich vom Nordic Walking mit Stöcken ab. Besonders bei bereits bestehenden Knieproblemen ist die Suche nach einer Alternative angesagt. 

Das Tempo reduzieren und einfach nur gehen, den Laufstil zum Zehenläufer lernen oder auch auf ein Trainingsgerät wie das Fahrrad oder ein bellicon umzusteigen, kann ein Teil der idealen Lösung sein.

If it hurts, you deserve it! 

Bei anfänglichen Beschwerden kann das Problem einfach ein zu angespanntes IT-Band sein. Die Sehnenplatte vom Po zum Knie, die durch Ausrollen des seitlichen Oberschenkels entspannt werden kann. Ist das Ausrollen selbst schmerzhaft, zitiere ich hier gerne meinen Kollegen Alan Herdmann „If it hurts, you deserve it!“

Nicht immer ist die Lösung so offensichtlich und vor allem so schnell. Ich betrachte alle Menschen, die zu mir kommen, ganzheitlich und konzentriere mich nicht isoliert auf den Bereich mit Beschwerden. Da wir auf unseren Füßen meist viel unterwegs sind, schaue ich mir diese immer genauer an.

Denn nur gesunde Füße bieten die optimale Basis für unsere Knie, Hüftgelenke, Rücken, Nacken und Schulter. Füße sind die Basis unseres Körpers.

Füße sind unsere Basis

Ein schwacher Fuß oder eine Fehlstellung beeinträchtigt unsere gesamte Körperstatik. Egal,  ob Senk- oder Plattfuß, ob ein oder beide Füße ein Knickfuß sind oder sich ein Hallux valgus entwickelt hat. Egal, ob Du bereits Schmerzen hast oder glücklicherweise noch beschwerdefrei bist. All diese Veränderungen führen dazu, dass der Fuß nicht optimal funktioniert und so beispielsweise Aufprallstöße nicht reduziert werden können.

Ein nicht richtig funktionierender Fuß erzwingt Veränderungen in Deinem Körper und kann an anderen Körperstellen, wie z.B. am Knie, zu Problemen führen.

Eine Lösung nur für das Knie ist kurzfristig und behebt nicht die wahre Ursache. Daher gilt es auch bei Knieproblemen den Körper ganzheitlich zu betrachten und die Basis, den Fuß, wieder aufzubauen.

Einlagen und OP’s versprechen schnelle Hilfe ohne wirklich die Ursache zu beheben

Allzu oft werden Einlagen verschrieben. Wenn Du bereits Schmerzen beim Gehen hast, hilft es Dir. Kannst Du noch ohne Beschwerden gehen, solltest Du auf aktive Methoden wie Fußgymnastik setzen und Deine Füße durchaus mit Gehen trainieren.

Im Laufe der Zeit werden Einlagen dann auch überflüssig. Ein schönes erstes Erfolgserlebnis!

Ebenso können sich die Kniebeschwerden und anderes hierdurch verflüchtigen.

Komplettiert wird die ganzheitliche Betrachtung im Training natürlich durch den Kraftaufbau und dass alle Muskeln angesteuert werden können.

Schmerzen kommen nicht von alleine, meist haben wir tagtäglich etwas dafür getan!

Besonders bei Frauen stelle ich immer wieder fest, dass die Po-Muskeln nicht aktiviert werden können. Dabei brauchen wir die zum Gehen und Laufen, sie arbeiten zusammen an der richtigen Bewegung des Knies.

Gerade bei der Ansteuerung bin ich immer wieder begeistert, dass es mit einem Einsatz der MIRA-Technik für die Gluteus-Muskeln schon reicht.

Der Eindruck, die Knieschmerzen sind von alleine gekommen, ist genauso falsch wie die oft gezogene Schlussfolgerung, dass sie wieder von alleine weggehen.

Übergewicht oder Karies kommt auch nicht von alleine. Dass wir beides wieder loswerden, erfordert ein Aktivwerden oder eine Veränderung. Genauso ist es mit Knieproblemen, Rückenschmerzen oder Schulterbeschwerden – im Grunde mit allen körperlichen Beschwerden.

Gesundheit ist wichtig, körperliche ebenso wie geistige. Auch wenn unsere Gesellschaft dem Geistigen mehr Respekt und Aufmerksamkeit widmet, ist unser Körper doch die Hülle. Schmerzen und Beschwerden beeinträchtigen leider auch das geistige Wohlfühlen. Deshalb gilt es, frühzeitig zu handeln, wenn Probleme noch schnell und einfach zu lösen sind.

Ich möchte nicht auf Wandern und Spazierengehen verzichten, damit ich das hoffentlich mein ganzes Leben genießen kann, mache ich meine Übungen von Ausrollen bis Fußübungen.

Finde Deine Übungen – ich bin Dir gerne dabei behilflich mit einem Training und meinem Wissen.

Demnächst ...