Falsche Blicke erzeugen Nackenverspannungen

Augen wirken auf die Nackenmuskulatur. Augenbewegungen und die Spannung von Augenmuskeln beeinflussen die Nackenmuskeln. Sie können auch die Ursache für Nackenverspannungen sein. Wie Du in Deinem Training die Blickrichtung sinnvoll und effektiv nutzen kannst, erfährst Du hier.
richtig blicken

Da wo wir hinschauen, bewegen wir uns auch hin. Du kennst das sicherlich vom Autofahren auf der Autobahn – du schaust einen Moment ins Nachbarauto und schon lenkst du dein Auto auch in diese Richtung. Manchmal erschrecken wir uns darüber. Dabei ist dieser funktionelle Zusammenhang von Blick und Bewegungsrichtung sinnvoll, denn so sehen wir automatisch wo wir hingehen, können Hindernissen und Gefahren ausweichen.

Blick- ist gleich Bewegungsrichtung

Sehen ist wie alle unsere Sinneswahrnehmungen an Bewegung gebunden. Besonders unsere Augenmuskeln arbeiten intensiv mit den Nackenmuskeln zusammen.

Heute beschert vielen Menschen diese sinnvolle Kooperation allerdings massive Beschwerden: Nackenverspannungen können aus genau dieser automatischen Zusammenarbeit resultieren. Wir starren durch die Computerarbeite lange, fast bewegungslos in die gleiche Richtung auf den Bildschirm. Unsere Augen sind permanent mit der gleichen Herausforderung belastet. Ein echter Marathon für unsere Augen und das täglich!

Dieser starre Blick, immer die gleiche Entfernung, unbeweglich auf ein sich kaum veränderndes Ziel über einen langen Zeitraum kann der Auslöser für verspannte Augenmuskeln sein.

Gleichschaltung von Muskelspannung

Die Spannung unserer Augenmuskeln wirkt ebenso wie die Spannung in unseren Kaumuskeln und Händen ebenfalls auf die Nackenspannung. Die Entspanntheit oder Angespanntheit deiner Augenmuskeln beeinflussen deine Nackenmuskeln.

Augenübung zur Entspannung, die meine Klienten regelmäßig in ihrem Training oder im Alltag integrieren, sind eine erste Hilfe für verspannte Augen- und Nackenmuskeln. Übungen zur Augen-Nackendifferenzierung sind höchst wirksam. Probier‘ eine solche Trennungs-Übung direkt mal aus. Sie wirkt gleich entspannend, da sie Deinen Vagus-Nerv stimuliert.

Blicke als Element im Training

Die Blickrichtung spielt in und für unsere Bewegung und daher auch im Pilates-Training eine große Rolle. Eine ungünstige Augenbewegung kann eine Übung unnötig schwierig machen. Setzt du deine Augen richtig ein, können sie dich unterstützen, dir dein sportliches Training leichter machen. Dazu (über)forderst du nicht unnötig deinen Nacken, der bei so vielen Menschen doch zu verspannt ist.

Dies ist der Grund, warum ich im Pilates-Training neben der körperlichen Bewegung auch immer wieder den Blick meiner Trainierenden in eine optimale Richtung leite.

Nochmal zur Erinnerung, dort wo du hinschaust, bewegst du dich hin.

Augen zielgerichtet einsetzten

Betrachten wir dieses Zusammenspiel in der Pilates-Übung Roll-up. Im Roll-up rolle ich mich aus der Rückenlage in den Sitz ohne die Arme oder Hände als Unterstützung einzusetzen. Diese Übung fordert die Bauchmuskeln! Doch die Übung fällt mir leichter indem ich die Übung mit meinem Blick beginne. Die Blickrichtung nach vorne und möglichst nah über meinen Körper – sogar Richtung Füße, schließlich möchte ich im weitesten Sinne mit meinen Fingern in Richtung zu den Füßen. Mit dieser Augen- und Kopfausrichtung kann ich weiteren Nackenverspannungen vorbeugen. Zugleich unterstützt dieser Start die Bauchmuskeln, indem sie sich maximal verkürzen können. Sie können so richtig aktiv werden und diese Übung Roll-up funktioniert leichter. Nehme ich meinen Blick hingegen nicht mit, sonder schaue hinter mich oder starre an einen Punkt an die Decke, wird es mir wesentlich schwieriger fallen in den Sitz aufzurollen.

Roll-up am Pilates Cadillac im Mittwochs move am 24.3.21

Deshalb trainiere ich mit dem kleinen „Nicken“ in dieser Übung oder lege einen Ball unter den Kopf, der diese Bewegung zusätzlich unterstützt.

Gewusst wie im Training sinnvoll und effektiv

Mein Training ist immer ganzheitlich und natürlich ist eine solche Übung wie der Roll-up eine Fortgeschrittene Übung, zumindest auf der Matte. Wenn Du schmerzhafte Nackenverspannungen hast, solltest Du andere Übungen auswählen und auch hier Dein Training immer entspannt beginnen.

Ball unter dem Kopf für das "Nicken"

Starke Rumpf- und Bauchmuskeln sind eine Basis für eine gute Haltung, helfen Dir so Deinen Nacken zu entlasten. Regelmäßiges Pilates-Training stärkt Dich und fördert gleichzeitig Dein Körperbewusstsein. So spürst Du selbst schneller, wie Deine Haltung ist, bringst Dich leichter und länger in eine ideale Aufrichtung Deiner Wirbelsäule. Leichter, weil Deine Muskeln stärker werden.

Die ideale Aufrichtung deiner Wirbelsäule, eine optimale Haltung ist die beste Versicherung gegen Nacken- und andere Verspannungen.

Augen- und Rumpfmuskeln für einen entspannten Nacken

Selbstverständlich ist das ein Prozess, der eine Weile dauern kann. Doch Veränderungen gibt es von Anfang an: Du wirst beweglicher, du fühlst dich fitter, du spürst deinen Körper besser und fühlst dich wohler. Vielleicht bist du abends nicht so müde und irgendwann bemerkst du plötzlich, dass deine Nackenverspannungen weniger geworden sind. Ich bin mir sicher, das wirst auch du wie viele andere Menschen, die bei mir trainieren, ganz nebenbei erfahren.

Auch wenn es mal der Grund war für das Starten des Training bei mir. Ich freue mich Dich einladen zu können, einen entspannteren und befreiten Nacken selbst zu erleben.

Am 25. März 2021 um 18 Uhr mehr hier

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