Wie fühlen sich Deine Schulter an?

Schultern fühlen ist erstmal etwas Körperliches. Viele Menschen spüren die Schultern oder ihren Körper erst, wenn es schmerzt. Unseren Körper wahrzunehmen, auch ohne Schmerzen, bedeutet für viele einen großen Schritt. Körperbewusstsein hilft uns im täglichen Leben. Warum und wobei, das kannst Du hier lesen.
Schultern Körperwahrnehmung Körperbewusstsein

„Wie fühlen sich deine Schultern jetzt nach der Übung an?“ fragte ich meine fast 70jährige Clientin nach der Schulter-Arm-Übung. „Sie fühlen sich anders an. Aber ich kann nicht sagen wie“, war ihre Antwort.

Anders fühlen ist ein großer Erfolg

Es war ein Fortschritt, über den ich mich sehr freute. Vor einigen Wochen noch hatte sie keine Veränderung gefühlt. Solch eine Rückmeldung ist für mich immer ein Alarmsignal.

Denn es zeigt, dass ein Gefühl für den eigenen Körper einfach nicht da ist. Für mich ist das jedes Mal ein trauriger Moment, selbst nach all den Jahren als Trainerin stimmt es mich immer noch traurig. Heute wissen wir mehr als früher, dass Körper und Geist eine Einheit bilden.

Deshalb war ich wieder einmal sehr froh, auch mit dieser Clientin einen Schritt weiter zu sein. Unterschiede zu fühlen sind ein erster und wichtiger Schritt auf dem Weg , das Körperbewusstsein wieder zurückzubekommen.

Das ist die Basis und heute immer häufiger der wichtigste Schritt in meinen Trainings.

Alarmsignal des Körpers und Geists

Keinen Unterschied zu fühlen zeigt mir, dass das Bewusstsein für den Körper über eine lange Zeit des Lebens vernachlässigt oder sogar bewusst ignoriert wurde. Mit dieser Art Körperbewusstsein geht die Fürsorge für den eigenen Körper einher.  Ich meine hier nicht das Körperbewusstsein, das uns zur Anwendung von Lippenstift, Nagellack etc. verführt oder Männer für einen ausdruckstarken Bizeps ins Training drängt.

Das von mir angesprochene Körperbewusstsein meint das Fühlen und Spüren des eigenen Körpers. Leider assoziieren wir das körperliche Wahrnehmen zu oft mit Schmerzen. Dabei gibt es auch das wunderschöne Gefühl den Atem in den Lungen zu fühlen, sich über lockere Schultern zu erfreuen. Wenn es Schmerzen gibt, gilt es auch diese wahrzunehmen, verbunden mit dem Wunsch oder der Aufgabe, an dieser Situation natürlich etwas zu verändern.

Körperwahrnehmung mit Pilates

Körperwahrnehmung und der Umgang damit haben sich im Verlauf unserer Zeit immer wieder verändert. So ist es heute auch eine Generationenfrage, denn der Umgang mit dem Körper, das Be-Achten mag für uns heute selbstverständlich sein. Die heute über Siebzigjährigen sind noch schamvoller aufgewachsen. Daneben spielen allgemeine Notsituationen wie Krieg, Flucht, Wirtschaftskrisen, Wiederaufbau ebenso eine Rolle wie Erziehung und selbstverständlich die persönlichen Erfahrungen. Dazu braucht es allerdings nicht erst Gefühle der Existenzangst, sondern unser Körper reagiert wie eine Resonanzgabel auf alles, was wir erleben. Natürlich gehören der Verlust der Arbeit, der frühe Verlust von Eltern oder des Partners auch dazu.

Körperwahrnehmung sind unsere Emotionen

Wir reagieren mit Emotionen, ob wir freundlich aufgenommen, ob wir unfreundlich behandelt werden oder wir uns ungerecht behandelt fühlen. Gefühle beeinflussen unseren Körper. „Wut im Bauch“ oder „die Zähne zusammen und durch“ sind Redensarten des Volksmunds, die das eindeutig wiedergeben. Diese Gefühle haben wir als Kinder richtig wahrgenommen, leider wurden wir angehalten, sie zu ignorieren.

Körperbewusstsein

Mein Ex-Mann bezeichnete mich beispielsweise früher immer als sehr empfindlich.

Ich sollte mich nicht so anstellen, wenn es mit dem Vorgesetzten oder Kollegen nicht so lief wie gewünscht. Klar, es läuft nicht immer so wie wir es gerne hätten. Doch mir machte es Bauchschmerzen, meine Schultern zogen sich zusammen, ich schlief in völliger Angespanntheit. Erholsam war der Schlaf nicht.

Ich bin empfindlich. Das ist gut so! 

Es ziepte hier und da, wenn mir jemand im übertragenen Sinne auf den Fuß getreten war. Mein Ex-Mann meinte es definitiv nicht als gutgemeintes Kompliment und ich habe immer gedacht, ich müsste abgebrühter werden. Ich bin mit dem Wort „cool“ als Teenager groß geworden, das bezeichnet es wohl sehr gut. Etwas nicht so sehr an sich selbst ranlassen, gelassen oder auch gar nicht reagieren. Die Gefühle unter Kontrolle haben.

Die meisten von uns haben schon in ihrer Kindheit gelernt, dass „der Indianer keinen Schmerz kennt“ und haben die Tränen runtergeschluckt.

Wir ignorieren unser Gefühl, unseren Körper und trennen uns jedes Mal ein Stückchen mehr von unserem Bewusstsein. So muss unser Körper immer lauter mit uns sprechen. Die Sprache unseres Körpers sind Schmerzsignale, das ist die einzige Sprache, die er kann. Doch wir haben ja gelernt. So ignorieren wir die Verspannungsschmerzen, die Rückenschmerzen, die Magenschmerzen … and so on. Doch so lange es noch geht, machen wir weiter. Wir trennen uns, schneiden den Kommunikationsweg unseres Körpers ab, denn wenn wir die Verspannungen nicht spüren, sind sie ja einfach nicht da. So denken wir, bis eines Tages nichts mehr geht. Ob unspezifische Rückenschmerzen, uns der Bandscheibenvorfall ereilt oder Depressionen bis hin zu Burnouts – vieles hat sich angekündigt und findet seine Ursache meist in mangelndem Körperbewusstsein und in der Missachtung von Schmerzen.

Sich selbst miss-achten

Nach einer niederschmetternden Diagnose, die für den Körper mit einem operativen Eingriff einhergeht, sollten wir doch endlich umlernen

OP - hilft oft nur an den Symptomen

Vermeintliche Hilfe statt Aufdecken der Ursachen

Doch die OP heilt uns, so denken viele und wundern sich dann, dass der Eingriff nicht den erwünschten Effekt auf Dauer bewirkt hat.

Es gibt Physiotherapie oder auch Psychotherapie. In einem helfen wir uns nur an der Oberfläche, im anderen forscht man nach Ursachen in eigenen Lebensweg. Wer denkt schon daran, dass die Rückenschmerzen doch mit den persönlichen Entscheidungen und Verhalten zu tun hat?

Rückenschmerzen als Indikator, ob mir mein Leben gefällt. Impingement im Schultergelenk bis zur Frozen Shoulder, ob mir mein Leben oder ich mir selbst zu viel auflade. Probleme in Hüft- und Kniegelenken zeigen Ängste an. Es ist eine etwas andere Sichtweise mit der ich – glücklicherweise – nicht alleine bin, doch immer noch allzu oft Unglauben in Menschen auslöse.

Neu-Orientieren kann sich jeder

Dennoch bin ich selbst auch nicht davor auch nicht gefeit und weiß heute, warum ich 2007 meinen Bänderriss im Fußgelenk hatte. Bei Füßen und Beinen geht es immer um’s Vorangehen in unserem Lebensweg. Auch ich wollte damals so nicht weitergehen. Mein Kopf hatte das nur nicht so bewusst gedacht, ganz im Gegensatz zu meinem Körper. Mein Körper hatte mir schon seit einer Weile das sehr genau mitgeteilt. So bekam ich durch die Verletzung die notwendige Auszeit für eine neue Perspektive. Dies war übrigens die Grundlage für meinen heutigen Beruf als Trainerin: Ein Bänderriss, über den ich heute sehr froh und dankbar bin. Ebenso, dass ich ein so empfindlicher Mensch bin. Das ist oft anstrengend, für mich selbst, wie auch Menschen um mich herum. Doch es ermöglicht mir, auch die kleinste Veränderung nicht nur in meinem Körper wahrzunehmen, sondern auch in denen meiner für mich auch emotional sehr wichtigen Clienten.

Wahrnehmen ist der erste Schritt, daraus folgt auch immer das Weitergehen. Genau das versuche ich Menschen in meinen Trainings wieder auch wieder zu ermöglichen.

Körperbewusstsein zu neuem Lebensweg

Körperwahrnehmung verhilft zu neuem Selbstbewusstsein und den eigenen Werten

Meine siebzigjährige Clientin hat im Laufe des Trainings mit mir glücklicherweise mehr Beweglichkeit in ihren Schultern erreicht. Noch dankbarer habe ich beobachten können, dass sie sich selbst wichtiger nimmt, sich mehr Zeit nimmt und einfach besser gelaunt ist. Das zeigt wieder einmal, wie eng Körper und Geist zusammenhängen, das wir die Signale unseres Körpers wahrnehmen sollten. Nicht immer gelingt einem selbst die richtige Deutung, doch dafür gibt es andere Menschen, die Dir helfen können. Ich bewege Menschen und finde gemeinsam mit Dir den richtigen Hinweis. Deshalb liebe ich meinen Beruf und meine eigene Empfindlichkeit, denn die ermöglicht mir, andere Menschen besonders wahr zu nehmen und ihnen damit zu helfen


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