Anstatt eines Blogs

Darf ich dir meine Mutter vorstellen?

Sie ist der Grund warum du heute keinen Blog von mir liest. Keinen herkömmlichen.

Eine Entscheidung

Ich habe heute eine Entscheidung getroffen.

Eine Entscheidung gegen mein Business.

Jeder Business-Coach und Social-Media-Berater rauft sich jetzt gerade die Haare und schreit wahrscheinlich „Nein, das kannst du so nicht machen!“.

Ich bin ehrlich und habe mich für meine Mutter entschieden.

Ich höre auf mein Herz und möchte nach all der Anstrengung für meine Mutter, Zeit mit meiner Mutter verbringen anstatt einen Blog zu schreiben.

Ich bitte um Nachsicht.

Schließlich weiß ich nicht, wie lange sie noch sein wird. Diese Worte wählte ein enger Freund bereits 2018, was dazu führte ich das ich mit meiner Mama 2019 eine Norwegen-Reise machte. Noch gerade rechtzeitig.

Inzwischen ist meine Mutter 86 Jahre alt. Insbesondere das letzte Jahr, fast auf den Tag genau, war trotz ihres Alters mit vielen neuen Dingen gefüllt. Für uns beide begann eine Zeit der Herausforderungen. Kurz vor Weihnachten hat sie ihr Zuhause verlassen hat und ist näher in meine Richtung gezogen.

Mit 85 ist das bestimmt keine leichte Entscheidung. Ich erinnere mich, dass sie mir vor 24 Jahren schon sagte, sie werde nicht mehr umziehen „alte Bäume verpflanzt man nicht mehr“.

Alte Bäume verpflanzt man nicht

Um so mehr bin ich wirklich beeindruckt, wie sie sich an ihrem neuen Zuhause eingelebt hat. Sie lebt komplett eigenständig, hat sich bereits mit der jungen Nachbarsfamilie und anderen Menschen neu befreundet. Meine Mama ist leider nicht so mobil, Auto- und Radfahren konnte sie nie. Zu Fuß ist sie trotz anfänglicher Vorbehalte nun doch mit ihrem Sport-Rollator unterwegs.

Ich höre auf mein Herz, denn einen Blog schreiben, ist bestimmt sinnvoll, doch es ist für mich noch sinnvoller Zeit mit meiner Mutter zu verbringen. Es ist nicht immer leicht und nur schön. Trotzdem und besonders nach all der Anstrengung mit ihr einfach nur mal Mittagessen zu gehen oder auf ihrem neuen Balkon den Ausblick auf die Weinberge zu genießen oder wie sie die Lebhaftigkeit und Unruhe mit meinen Hündinnen meistens geniesst – das nährt mich.

Auf das Herz hören bedeutet nicht, dass es einfach ist

Manchmal strengt es mich auch an. Denn mit ihr wird alles langsamer, in meinen Augen oft umständlich. Vielleicht kennst du diese Beobachtung und auch wie sich dann langsam innerlich Ungeduld entwickeln kann. Doch das ist kein Grund nicht die Zeit mit ihr zu verbringen und ich habe gelernt noch geduldiger zu werden.

Ich habe jahrelang meiner Selbständigkeit den Vorrang gegeben. Im Business muss immer alles rational, schnell, effektiv und möglichst perfekt gehen. Wie bei vielen anderen und vielleicht auch bei dir, ist meine to-do-Liste nie abgearbeitete. Doch ich habe gelernt, einfach mal gewisse Dinge zu vertagen oder sein zu lassen, ebenso nicht nur das Perfekte zu sein. Dabei hat mir mein Training, dass sich sehr verändert hat sehr geholfen, wie auch meine beiden Mädels und die Zeit mit ihnen in der Natur.  Das hat viel ermöglicht, andere Blickwinkel geöffnet, Ruhe durch Langsamkeit zu generieren. Gerade auch für mich selbst.

Genau deshalb verbringe ich den Samstag nicht am Computer meinem Blog schreibend oder sortiere Belege, sondern mit meiner Mutter. Ich bitte um dein Verständnis, von Mensch zu Mensch, von Tochter zu Tochter oder Sohn, dass meine Mutter mir wichtiger ist als ein Blog.

Ich möchte Menschen diesen mich geprägten Satz mitgeben „Genieß die Zeit mit den Menschen, die dir wichtig sind – du weißt nicht wie lange du diese Menschen hast.“

Auf das eigene Herz hören ist das einzig richtige was wir tun können und nicht nur im Zusammenhang mit „Herzensbusiness“. Nein vor allem im Zusammenhang mit uns selbst und den uns wichtigen Menschen. Denn nur im Zusammensein mit anderen Menschen können wir lernen und entwickeln.

Herzliche Grüße

Deine Uta

Körpergefühl verbessern

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